Die ETH Zürich als Marke
Hochschule und Marke sind durchaus miteinander vereinbar. Harvard University, Oxford University und andere weltweit bekannte Namen sind beredte Beispiele dafür. Strategisches Denken in Bezug auf die eigene Positionierung und Profilschärfung in Abgrenzung zu anderen ist unumgänglich geworden. Wenn dieser Prozess explizit gestaltet, gelebt und kommuniziert wird, bedeutet dies, eine Hochschulmarke aufzubauen.
Die Marke als Botschafterin
Marke entsteht an der Schnittstelle zwischen Innen (Identität) und Aussen (Image). Sie ist nichts Konstantes und wird ständig neu ausgehandelt. Ihr Ursprung liegt in der internen Strategie, in der sich die Organisation mit ihren Entwicklungsfeldern und Herausforderungen auseinandersetzt sowie eine Identität gedeihen lässt und sie immer wieder erneuert. Der 2013 gestartete Ideenwettbewerb der ETH bietet somit die Gelegenheit, die Stärken, Werte und Besonderheiten der eigenen Hochschule und des eigenen Departements erneut zu erörtern. Indem die Aufmerksamkeit der Akteure auf den immanenten Charakter der Institution gelenkt wird, erzeugt sie auch eine gemeinsame Kraft, die alle Beteiligten stärken und stolz machen soll. Es geht mit anderen Worten um die Hochschulkultur. Markenentwicklung ist vor allem Organisationsentwicklung.
ETH-Ideenwettbewerb: der Gewinner "Enzo"
Zusammen mit der Abteilung Sicherheit, Gesundheit und Umwelt und der Koordinationsstelle ETH Sustainability schrieb der Stab Veranstaltungen und Standortentwicklung im Oktober letzten Jahres den "Ideenwettbewerb 13" aus. Seit dem 10. Februar 2014 steht der Gewinner fest: Enzo - ein Sitzmöbel, das als ungepolsterte Chaiselongue zum Rasten, als architektonisches Gestaltungselement bei Events oder als offene 'Bühne' einer pulsierenden ETH-Welt fungieren kann. Die bunten Enzos der Departemente sollen auf jeden Fall mit kultureller Vielfalt das 'Gesicht' der Hochschule mit-prägen und ihren Campus beleben. Für das einzelne Departement bedeutet das Outdoor-Möbel eine weitere reizvolle Facette, sich jenseits der Hörsäle individuell, ideenreich und mit einem 'Eyecatcher' zu präsentieren.
Das Smartphone: ein stylischer 'Alleskönner'?
Das Informatik-Departement hat zur Darstellung seiner Organisation sich für das Smartphone als Sinnbild entschieden: Das 'mit-denkende' Telefon des 21. Jahrhunderts ist ‚always on’. Dieser technologische Fortschritt kommt den Ansprüchen der 'Digital Natives' entgegen: zu jeder Zeit, an jedem Ort Zugriff auf jegliche Daten und Informationen haben und somit immer up-to-date sein. Schon heute lässt sich ein Leben ohne dieses internetfähige Mobilgerät kaum noch vorstellen. Doch die Vorboten des Smartphones der Zukunft halten längst Überraschungen bereit: Es wird Gedanken lesen, Autos ohne Lenkrad, Bremse und Gaspedale steuern sowie ein DNA-spezifisches Online-Passwort immer sofort erstellen können, mit dem man beim Geldautomaten oder beim häuslichen Sicherheitssystem einloggen kann. Für das menschliche Leben gilt der bekannte Satz über das Ganze, das mehr bedeutet als die Summe seiner Teile. Das Smartphone - sei es als mobile Schnittstelle, sei es als allgegenwärtiger, multifunktionaler Allrounder - trägt zu Recht seinen Namen und bringt die Informatik, die Wissenschaft des 21. Jahrhunderts, plastisch zum Ausdruck.