«Man muss vorsichtig sein, dass nicht die Lautesten automatisch am meisten Geld kriegen» - Teil 2/2
Carl August Zehnder prägte mit seiner Arbeit nicht nur das Departement Informatik sondern auch den Schweizer Staat und die Gesellschaft. In diesem fortsetzenden Gespräch erläutert der D-INFK-Gründer, was Vereine bringen, wie man in der Informatik den Anschluss nicht verliert und warum Offenheit für Informatiker:innen von grosser Bedeutung ist.
Videoreihe: Teil 2/2
Prof. em. Carl August Zehnder war Mitgründer der Abteilung und des Studiengangs Informatik, eines der drei Gründungsmitglieder der Schweizer Informatik Gesellschaft und starker Advokat der angewandten Informatik, sei dies beim Bund, beim Militär, oder im Bereich Informatikrecht und Datenschutz.
In der Forsetzung dieser Interviewreihe diskutiert Zehnder mit seinem ehemaligen Dokoranden Beat Döbeli über die Herausforderungen bei der Gründung des Departements: die Schwierigkeit, Aussenstehenden ein Bild der Informatik zu vermitteln und sie trotz Widerständen als eigenständiges Fach zu etablieren. Als ein Werkzeug und eine Notwendigkeit, um Informatik und Informatiker:innen weiterzubringen, sieht er regelmässige Weiterbildungen, Vereine und interdisziplinäre Veranstaltungen.
Bei der Weiterverbreitung der Informatik ging es Zehnder nicht nur um die Lehre, sondern auch darum, das Verständnis der Menschen zu wecken. Er wollte Möglichkeiten zur Weiterentwicklung schaffen und Brücken bauen, die das Gespräch mit anderen Fachrichtungen ermöglichen.
Carl August Zehnder war von 1979 bis 2003 Professor am Departement Informatik an der ETH Zürich. Er war eine führende Kraft in der Etablierung des Departements und des Studiengangs Informatik, stellvertretender Leiter des Instituts für Operations Research, Leiter der Koordinationsgruppe für Datenverarbeitung sowie Vize-Präsident der ETH Zürich für den Bereich Dienste. Zudem führte er Datenbanken als neues Forschungs- und Lehrgebiet an der ETH ein.
Professor Beat Döbeli Honegger ist Leiter des Instituts für Medien und Schule an der Pädagogischen Hochschule Schwyz. Sein Fachkern liegt im Bereich der Medien und Informatik, wo er das persönliche und kollektive Lernen und Arbeiten mit digitalen Werkzeugen fördert. Im Jahr 2005 hat er sein Doktorat an der ETH Zürich abgeschlossen. Beat Döbeli Honegger und Carl August Zehnder kennen sich insbesondere aus der Zeit von 1996 bis 2005, wo Döbeli zuerst Teilzeitassistent und danach Doktorand in Zehnders Gruppe war.