Archivperlen: Lilith-Workstation
In der Sendung Karussell im Schweizer Fernsehen wurde am 6. September 1983 der Computer Lilith präsentiert, der von Professor Niklaus Wirth und seinem Team an der ETH Zürich entwickelt worden war.
1976 machte Niklaus Wirth, einer der Gründer des Departements Informatik, ein Sabbatical am Forschungszentrum Xerox PARC in Kalifornien und erlebte dort den Xerox Alto: Die erste Workstation der Welt, die über eine grafische Benutzeroberfläche verfügte und mit einer Computermaus gesteuert wurde.
Wirth sah grosses Potenzial in der Technologie, die einst zum Standard für Personal Computer werden würde. Nach seiner Rückkehr an die ETH Zürich machte er sich an die Arbeit, eine eigene Workstation nach dem Vorbild des Alto zu entwickeln. So entstand Lilith: Ein leistungsfähiger Computer mit einem hochauflösenden grafikfähigen Bildschirm und einer Maus. Die Systemsoftware der Lilith war in Modula-2 geschrieben, einer von Wirth entwickelten Programmiersprache.
Obwohl die Versuche, die Workstation zu kommerzialisieren, scheiterten, waren einige Dutzend Lilith-Computer während der 80er Jahre am damaligen Institut für Informatik im Einsatz, sowohl in der Forschung und Lehre als auch in der Verwaltung. Besonders beeindruckend war das grafische Benutzerinterface der Lilith, das Elemente wie Fenster, Icons und Pop-up-Menüs verwendete. Was heute allen bestens vertraut ist, die schon einen Computer verwendet haben, war damals ein Novum. Auch Kurt Aeschbacher, Moderator der SRF-Sendung Karussell, war beeindruckt:
40 Jahre D-INFK
1981 wurde der Studiengang Informatik an der ETH Zürich eingeführt. Gleichzeitig wurde die Abteilung IIIC gegründet, der Grundstein für das heutige Departement Informatik. Im Rahmen des 40-jährigen Jubiläums stellen wir Menschen und Geschichten vor, die das Departement während der letzten vier Jahrzehnte geprägt haben.