Innovative Projekte ausgezeichnet
Am 19. März 2019 hat die ETH Zürich zum achten Mal den Spark Award verliehen. In der Auswahl standen Erfindungen, die im Vorjahr durch ETH transfer zum Patent angemeldet wurden. Unter den Nominierten waren zwei Projekte aus D-INFK.
Reissverschlussmodelle aus dem Computer
Ein «Zippable» ist ein Stück Stoff, das sich durch einen einzigen Reissverschluss an seinen Kanten schnell zu einem 3D-Objekt zusammenfügen lässt. Zippables können als Spielzeuge, Modeaccessoires, komplexe Abdeckungen und Hüllen verwendet werden. Olga Sorkine-Hornung hat mit Roi Poranne und Christian Schüller einen Algorithmus entwickelt, der Schnittmuster für eine beliebige, hohle 3D-Struktur aus einem flachen Material berechnet.
Kinderleicht Spiele entwickeln
Stéphane Magnenat hat eine App für Tablets entwickelt, mit der Laien Spiele selbst programmieren und gestalten können. Die Objekte werden mit der Kamera des Tablets eingescannt, im Spiel platziert und anschliessend animiert. Auch die Spielregeln können die Nutzerinnen und Nutzer selbst auf einer intuitiven Bedienoberfläche programmieren. Die App ist vor allem als Lernprogramm für Anwender ohne technische Kenntnisse geeignet.
Innovationskraft ist entscheidend
Seit Jahren liegt die Zahl der Innovationen an der ETH Zürich auf konstant hohem Niveau. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 224 Erfindungen gemacht und 109 Patente angemeldet. Zudem war 2018 für die ETH mit 27 Startups ein Rekordjahr, wie Joël Mesot berichtete. Der Spark Award diene dabei den Forschenden oft als Initialzündung fürs eigene Unternehmen.
Wie wichtig Innovationskraft und Erfindungen sind, unterstrich auch Gastrednerin Suzanne Thoma, CEO der BKW. Die ETH-Alumna erzählte vom Transformationsprozess, den die BKW als Unternehmen im sehr konservativen Energiesektor durchlaufen habe. Sie beschrieb den Wandel vom regionalen Energieversorger zum internationalen Infrastrukturkonzern. Es gelte, sich kontinuierlich der Marktentwicklung anzupassen oder gar voraus zu sein. «In einer zunehmend komplexeren Welt sind Exzellenz und Können entscheidend.»
Das Siegerprojekt: Trinkwasser fluoridfrei filtern
Zu viel Fluorid im Trinkwasser schadet der Gesundheit. Zum Teil ist der Mensch selbst für die Fluoridanreicherung verantwortlich, aber auch in Regionen mit vulkanischer Aktivität ist die Fluoridkonzentration hoch. Raffaele Mezzenga hat mit Sreenath Bolisetty und Qingrui Zhang einen mit Molkeproteinen und ungiftigen Zirkoniumoxid-Nanopartikeln präparierten Aktivkohlefilter entwickelt, der effizient Fluorid aus dem Wasser entfernt und zudem kostengünstig ist.
D-INFK gratuliert dem Gewinnerteam, bestehend aus Raffaele Mezzenga, Sreenath Bolisetty and Qingrui Zhang.