Herzliche Begrüssung und Reflexionen
VIS-Präsident Jonas Blank, selbst Bachelor-Absolvent, eröffnete die Feier mit einer herzlichen Begrüssung. Er unterstrich deren Bedeutung und erinnerte daran, dass der Abschluss eines Bachelor-Studiums früher nicht mehr als ein Klick auf den «Einreichen»-Button war.
Departementsleiter Kenny Paterson hielt eine humorvolle und herzliche Rede. Spielerisch entlarvte er den Mythos vom leichten Master nach dem harten Bachelor. Er ermutigte die Absolventinnen und Absolventen, die Gelegenheit zu nutzen, um sich bei ihren Familien für die finanzielle und emotionale Unterstützung zu bedanken. Er erinnerte daran, dass das Grundlagenwissen, das sie im Informatikstudium erwerben, auch in den kommenden Jahrzehnten von Bedeutung sein wird.
Inspirierende Worte von Dozierenden und Studierenden
Professorin Angelika Steger freute sich, bekannte Gesichter aus ihren Vorlesungen von vor drei Jahren wiederzusehen. Sie betonte, wie wichtig ihr die Förderung von Potenzial sei, und zeigte sich überzeugt, dass es Graduates im Saal gebe, die viel klüger seien als sie selbst. Sie ermutigte die Anwesenden, nach Höherem zu streben, und verwies auf die jüngsten Erfolge von fünf Informatikern, die den Nobelpreis für Physik und Chemie erhalten haben. Ihre Botschaft war klar: In der Informatik gibt es noch viel zu erforschen, sowohl für den technischen Fortschritt als auch für die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung.
Anschliessend betrat Senior Scientist und Dozent Ghislain Fourny die Bühne. Seine externe Seite Präsentation drehte sich um eine fiktive Reise der Figuren Elias, Luca und Lea, die sich als Traumsequenz entfaltete. Die Geschichte war nicht nur unterhaltsam, sondern diente auch als Allegorie für die eigene Reise der Absolventinnen und Absolventen durch Bildung und Selbstfindung.
Als Vertreterin der Absolventinnen und Absolventen erzählte Coelina Robinson ihre persönliche Geschichte. Sie berichtete, wie ihre Mutter ihr zunächst davon abgeraten habe, Informatik zu studieren, weil dies als Männerdomäne gelte. Stattdessen habe sie ihr empfohlen, an der HSG Finanzwissenschaften zu studieren, was im Publikum für einige Lacher sorgte. Inspiriert wurde Robinson durch ein Einführungsprogramm für Frauen von CSNOW, dem Netzwerk für Frauen in der Informatik an der ETH Zürich. Das Schnupperstudium half ihr, sich für das Informatikstudium zu begeistern. Sie sprach auch offen über ihre Kämpfe und Triumphe. Ihre Botschaft, Selbstzweifel zu überwinden, stiess bei vielen, die ebenfalls mit dem Hochstaplersyndrom zu kämpfen haben, auf offene Ohren.
Die Masterstudentin Nadine Arendt gab den Absolventinnen und Absolventen praktische Ratschläge für den Übergang ins Masterstudium oder in den Beruf. Sie betonte, wie wichtig es sei, Erfahrungen durch Praktika zu sammeln, die dabei helfen, persönliche Interessen und Berufswünsche zu klären.
Einblicke in die Arbeitswelt
Yannic Kilcher, Mitbegründer des D-INFK-Spin-offs DeepJudge, berichtete über seine vielfältigen Erfahrungen aus der akademischen Welt, der Wirtschaft und dem Unternehmertum. Er begann mit einem Rückblick auf seine akademische Laufbahn und verriet Erkenntnisse, die er sich früher gewünscht hätte: «Es geht in einem Doktorat nicht nur ums Forschen, es dreht sich vielmehr ums Publizieren, darum, viel zu lesen, den Hype zu ignorieren und den Prozess zu geniessen.» Anschliessend reflektierte Kilcher über seine Zeit bei Google und gab Einblicke in das Arbeiten bei einem Technologieunternehmen. Seine Ratschläge für die Navigation in einem solchen Umfeld: Die Metriken kennen, sich für sich selbst einsetzen, die verfügbaren Ressourcen nutzen und Freude haben an dem, was man macht.
Kilcher hob den starken Kontrast zu seiner jetzigen Rolle bei DeepJudge hervor. In einem Start-up habe jede Handlung eine direkte Auswirkung – ein zweischneidiges Schwert, das sowohl grossartig als auch herausfordernd sein könne. Er betonte, dass der Erfolg nicht nur von der Technologie abhänge, sondern auch von den Menschen um einen herum. Kilcher erzählte auch von seinem Hobby, dem eigenen YouTube-Kanal, auf dem er technische Videos produziert und völlige kreative Autonomie geniesst. Weiter berichtete er von einem Vorfall, bei dem er mit einem Shitstorm auf X (früher Twitter) konfrontiert wurde, und teilte die Lehren, die er daraus gezogen hatte.
Kilcher schloss seinen Vortrag mit einer inspirierenden Botschaft: «Tu etwas Einzigartiges – das Leben ist zu kurz für langweilige Dinge.»
Dank, Präsente und geselliges Beisammensein
Die Feier endete mit dem Dank von Jonas Blank an die Rednerinnen und Redner sowie einer Zusammenfassung des Nachmittags. Die Absolventinnen und Absolventen erhielten Erinnerungs-Kapuzenpullover, danach gab es einen Aperitif für alle, und später wurde ausgiebig gefeiert.