Neue Behandlungsmöglichkeit für Lippen-Kiefer-Gaumenspalten
Forschende des Departements Informatik haben in Zusammenarbeit mit klinischen Pflegeforschenden des Universitätsspitals Basel eine neue Behandlungsmöglichkeit für Kinder entwickelt, die mit einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte geboren wurden. Erfahren Sie mehr über die praktische Umsetzung dieser Behandlung im Video.
In Kürze
Die Behandlung von Kindern, die mit einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte geboren werden, umfasst in der Regel die Verwendung von therapeutischen intraoralen Platten vor dem chirurgischen Verschluss der Spalte. Kurz nach der Geburt wird dem Kind eine prächirurgische therapeutische Platte individuell angepasst. Diese Platte dient der Überbrückung des Spaltes und verhindert, dass das Baby mit der Zunge Druck auf die Alveolarkanten ausübt, was später eine schonendere Operation ermöglicht. Bisher wurden diese Platten manuell mit Gipsabdrücken hergestellt, was spezielle Kenntnisse erforderte und einige Risiken mit sich brachte.
Der Informatik-Doktorand Till Schnabel, der eng von den beiden Forschenden Dr. Baran Gözcü und Professorin Barbara Solenthaler betreut wurde, arbeitete an der Entwicklung eines neuen Ansatzes. Zusammen mit den klinischen Pflegeforschenden des Universitätsspitals Basel konnten sie eine digitale Pipeline erstellen, die eine automatisierte Herstellung der Platten ermöglicht.
Einsatz der digitalen Pipeline
Die Pipeline wurde bereits in zwei Krankenhäusern erfolgreich in deren klinische Routine eingebaut: am Universitätsspital Basel und am Saveetha Medical College and Hospital in Indien. Das untenstehende Video des Universitätsspitals Basel zeigt die Umsetzung des neuen Ansatzes und verdeutlicht dessen Wirksamkeit bei der Verbesserung des Lebens der betroffenen Kinder.