Torsten Hoefler neu am CSCS als Chief Architect für Machine Learning

Professor Torsten Hoefler gehört ab dem 1. September 2023 dem Nationalen Hochleistungsrechenzentrum der Schweiz (CSCS) an. Das CSCS mit seiner kommenden «Alps»-Hochleistungsrecheninfrastruktur und der ETH-Professor wollen gemeinsam Methoden und Anwendungen des Machine Learning (ML) und der künstlichen Intelligenz (KI) auf den Prüfstand stellen und vorantreiben.

«Alps»-​Hochleistungsrecheninfrastruktur
Die ersten Schränke der «Alps»-​Hochleistungsrecheninfrastruktur Bild: CSCS Swiss National Supercomputing Centre

Der ETH-Professor und Computerwissenschaftler Torsten Hoefler leitet seit 2012 das Scalable Parallel Computing Laboratory (SPCL) am Departement für Informatik der ETH Zürich. Neu ist er ab dem 1. September 2023 zudem als Chief Architect Machine Learning am Nationalen Hochleistungsrechenzentrum der Schweiz (CSCS) Teil der Arbeitsgruppe Architektur und Technologie. In seiner neuen Rolle wird er die Strategie des Zentrums in diesem Bereich mitgestalten.

Der hochausgezeichnete Spezialist im Bereich Hochleistungsrechnen (High Performance Computing, HPC) und ML fungiert seit Jahren als wichtiges Bindeglied zwischen dem CSCS und Forschenden in klassischen wissenschaftlichen Gebieten wie etwa der Physik, der Klimaforschung oder der Materialforschung. Dies vor allem in den interdisziplinären Projekten der in der Schweiz initiierten Platform for Advanced Scientific Computing (PASC). In PASC optimieren und entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Forschungsdomänen ihre Codes und Algorithmen in enger Zusammenarbeit mit Mathematikern, Informatikern, Softwareentwicklern und Hardwareherstellern mit dem Ziel, sie für modernste Computerarchitekturen effizient zu machen – sowohl in Bezug auf die Rechenzeit wie auch auf den Energieverbrauch.

Portrait Thomas Schulthess
«Maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz sind zu wichtigen Elementen im Bereich der rechnergestützten Forschung geworden.»
Portrait Thomas Schulthess
Thomas Schulthess, ETH-Professor und Direktor des CSCS

«Alps», die neue Forschungsinfrastruktur am Nationalen Hochleistungsrechenzentrum, die im Laufe des kommenden Jahres den Supercomputer «Piz Daint» ablösen wird, wird neben klassischen Simulationen besonders geeignet für KI-Anwendungen sein. Mit diesem System und seinen Fähigkeiten ist die Angliederung von Hoefler ans CSCS ein Gewinn für beide Seiten. «Maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz sind zu wichtigen Elementen im Bereich der rechnergestützten Forschung geworden», sagt Thomas Schulthess, ETH-Professor und Direktor des CSCS. «Wie zuverlässig sie sind und wie weit sie das klassische Hochleistungsrechnen ergänzen oder gar ersetzen können, müssen wir durch nachvollziehbare und seriöse Forschungsbeispiele noch zeigen. Für das CSCS, das der Forschung mit ‘Alps’ eine innovative HPC-Infrastruktur zur Verfügung stellt, ist es deshalb wichtig, Torsten mit seinem Know-how mit an Bord zu haben.»

Portrait of Torsten Hoefler
«Wir befinden uns gerade am Anfang einer revolutionären Veränderung, die nicht nur die Wissenschaft, sondern alle Bereiche unseres Lebens betreffen wird.»
Portrait of Torsten Hoefler
Torsten Hoefler, ETH-Professor und Chief Architect für Machine Learning am CSCS

«Wir befinden uns gerade am Anfang einer revolutionären Veränderung, die nicht nur die Wissenschaft, sondern alle Bereiche unseres Lebens betreffen wird», ist Hoefler überzeugt. «Anwendungen wie ChatGPT erlauben uns einen ersten kleinen Einblick in die Möglichkeiten, die uns KI zukünftig bieten wird. Unser Ziel ist es, Forschenden in den rechnergestützten Wissenschaften diese neuen Möglichkeiten so einfach wie möglich zur Verfügung zu stellen. Ich freue mich sehr auf diese neue Rolle am CSCS.»

Seit diesem Frühjahr sind die Hauptakteure im Bereich Hochleistungsrechnen, Datenwissenschaften und künstliche Intelligenz an der ETH Zürich strategisch in einem Gebäude vereint: Das SPCL, die CSCS-Niederlassung in Zürich, das Swiss Data Science Center sowie das AI Center der ETH Zürich. Für Schulthess bildet dies die Grundlage für eine verstärkte Zusammenarbeit und Innovation: «Ich bin überzeugt, dass diese räumliche Nähe zu spannenden und wichtigen Kooperationen führen kann, und damit die ETH Zürich und die Schweiz innovativ und erfolgreich weiterbringt.»

Mehr zu Torsten Hoefler

Torsten Hoefler ist ordentlicher Professor am Departement Informatik der ETH Zürich, wo er seit 2012 das Scalable Parallel Computing Lab leitet. Bevor er an die ETH Zürich kam, leitete er die Leistungsmodellierung und Simulation für den ersten Petascale-Supercomputer «Blue Waters» an der University of Illinois in Urbana-Champaign. Seine Forschung zielt darauf ab, die Leistung paralleler Rechensysteme zu verstehen, von der parallelen Computerarchitektur über die parallele Programmierung bis hin zu parallelen Algorithmen. Er ist zudem in den Anwendungsbereichen Wetter- und Klimasimulationen sowie maschinelles Lernen mit Schwerpunkt auf verteiltem Deep Learning tätig. Hoefler hat für seine Arbeit zahlreiche Auszeichnungen erhalten, zuletzt den in diesem Jahr zum ersten Mal vergebenen Jack Dongarra Early Career Award. Er wurde zum IEEE Fellow wie auch zum Mitglied der Academia Europaea ernannt. Ausserdem erhielt er 2015 den Latsis-Preis der ETH Zürich, den ACM Gordon Bell Prize 2019 und zwei Grants des Europäischen Forschungsrats (EFR).

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