Willkommen, Professor Florian Tramèr
Florian Tramèr ist seit Anfang August 2022 als Tenure-Track-Assistenzprofessor für Informatik am Departement Informatik der ETH Zürich tätig. In diesem kurzen Interview stellt er sich vor.
Professor Tramèr, willkommen an der ETH Zürich. Was sind Ihre aktuellen Forschungsinteressen?
Ich forsche auf dem Gebiet der Computersicherheit und des Datenschutzes, mit Schwerpunkt auf dem maschinellen Lernen. In letzter Zeit interessiere ich mich insbesondere dafür, wie sich maschinelle Lernmodelle Trainingsdaten merken und welche Datenschutzrisiken das zur Folge hat.
Welche Auswirkungen hat Ihre Forschung auf die Gesellschaft?
Die Technologie des maschinellen Lernens wird in einem rasanten Tempo weiterentwickelt und eingesetzt. Bei der Einstellung «move fast and break things» werden Sicherheit und Datenschutz oft zur Nebensache. Mit meiner Forschung will ich hier Abhilfe schaffen, indem ich proaktiv neue Schwachstellen aufzeige, um eine Wissensgrundlage sowohl für technische als auch für gesetzliche Schutzmassnahmen zu liefern.
Wo haben Sie gearbeitet, bevor Sie an die ETH Zürich kamen?
Ich komme selber aus der Schweiz und habe meinen Bachelor und Master an der EPFL gemacht. Danach doktorierte ich in Stanford und verbrachte ein Jahr bei Google, bevor ich zur ETH Zürich kam.
Welche Lehrveranstaltungen werden Sie an der ETH unterrichten?
Das weiss ich noch nicht genau! Ich würde gerne einen Kurs unterrichten, der sich mit Technologien zur Verbesserung des Datenschutzes befasst und schöne Konzepte aus den Bereichen Kryptographie, Statistik und Computersysteme kombiniert.
Welche Missverständnisse über Ihren Forschungsbereich kommen häufig vor?
Nur wenigen Menschen ist bewusst, wie fehleranfällig Modelle für maschinelles Lernen wirklich sind. Trotz enormer Fortschritte und spektakulärer Ergebnisse in den letzten Jahren haben wir immer noch ein sehr oberflächliches Verständnis davon, wie und was diese Modelle tatsächlich lernen und warum sie «dumme» Fehler machen.
Welchen Rat würden Sie Studierenden geben, die gerade erst in die Informatik einsteigen?
Seid neugierig und mutig und versucht, ein breites Spektrum an Themen kennenzulernen! Als ich mein Studium begann, hatte ich kein besonderes Interesse am maschinellen Lernen – ich interessierte mich hauptsächlich für theoretische Informatik und Kryptographie. Aber mein Betreuer ermutigte mich, dieses neue Gebiet zu erkunden, obwohl auch er nicht viel darüber wusste. Das hat sich sehr gelohnt!
Mehr Informationen
- externe Seite Prof. Florian Tramèr
- Institut für Informationssicherheit
- externe Seite Stanford University
- externe Seite EPFL