Florian Hanke: «Das Informatikstudium hat mir spannende Begegnungen ermöglicht»

Florian Hanke studierte von 1997 bis 2004 Informatik an der ETH Zürich. An seinem Beruf schätzt er die universelle Einsetzbarkeit der Informatik, die ihn bis nach Papua-Neuguinea geführt hat.

Florian Hanke arbeitet an einem Laptop auf dem Fussboden in einem dunklen Raum, mit Stirnlampe
Während seines Doktorats verband Florian Hanke Informatik und Linguistik, um seltene Sprachen in Papua-Neuguinea zu studieren und zu erhalten.

Florian Hanke, warum haben Sie sich damals für ein Informatikstudium entschieden?
Ich schwankte zwischen Medizin und Informatik. Nach dem Gymnasium habe ich ein halbes Jahr lang bei Credit Suisse gearbeitet, wo ich zusammen mit den Benutzern kleine Hilfsprogramme erstellt habe, die ihnen dann auch wirklich geholfen haben. Das Analysieren der Probleme, das Umsetzen der Lösungen und vor allem die Glücksmomente nach einem erfolgreichen Einsatz machten mir klar, dass ich Informatik studieren wollte.

Welche Erlebnisse aus dem Studium sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Ich erinnere mich noch an meine ersten Gehversuche im Internet und an skurrile Momente während der äusserst stressigen Vordiplomprüfungen. Grandios fand ich im Nachhinein die Aktion eines Mitstudenten, der in der wichtigsten, dreifach zählenden Vordiplomprüfung ein riesiges Sandwich, das in Alu eingepackt war, metallisch knisternd hervorholte und mehrere Minuten genüsslich daran herumknabberte, während er zufrieden die Umgebung bestaunte.

Was haben Sie nach dem Studium gemacht?
Nach meinem Abschluss 2004 hatte ich zahlreiche Jobs, von einem Forschungsaufenthalt in Brasilien über Software Engineering bei Ergon Informatik bis hin zu meiner ersten eigenen Firma. Zwischen 2011 und 2017 machte ich ein Doktorat in Computational Linguistics an der University of Melbourne in Australien. Meine Doktorarbeit führte mich in den Hochlanddschungel von Papua-Neuguinea, wo ich seltene Sprachen mit verteilten Mobiltelefonen aufnahm, um sie zu erhalten. Ich bin dem Informatikstudium sehr dankbar, dass es mir solche spannenden Experimente und Begegnungen ermöglicht hat.

Arbeiten Sie heute noch als Informatiker?
Ja, ich führe meine eigene Firma, Sakura Engineering. Ausserdem habe ich ein Hobby aus der Kindheit, das Programmieren von Spielen, wiederentdeckt. Seit zwei Jahren arbeite ich wieder an Spielen und tausche mich bei zürindies mit anderen unabhängigen Spieleentwicklern aus.

Was schätzen Sie besonders an Ihrem Beruf?
Ich schätze, dass man repetitive Arbeitsabläufe automatisieren kann und den Benutzern so mehr Zeit für kreativere Arbeiten bleibt. Und dass Informatik fast universell verwendbar ist und man als Informatiker Einblick in verschiedenste interessante Domänen bekommt.

Was waren die wichtigsten Inhalte, die Sie aus dem Studium mitgenommen haben?
Am wichtigsten waren das analytische Denken und das Kommunizieren. Es kommen ständig neue Programmiersprachen oder Einsatzbereiche hinzu und auch die Hardware ändert sich, aber immer und überall hilft es, Informationen richtig einzuordnen und Lösungen klar zu kommunizieren.

Was wünschen Sie dem Departement Informatik zum 40. Geburtstag?
Weitere 40 erfolgreiche Jahre – mit viel interdisziplinärer Zusammenarbeit mit den anderen Fachrichtungen der ETH Zürich!

40 Jahre D-INFK

1981 wurde der Studiengang Informatik an der ETH Zürich eingeführt. Gleichzeitig wurde die Abteilung IIIC gegründet, der Grundstein für das heutige Departement Informatik. Im Rahmen des 40-jährigen Jubiläums stellen wir Alumnae und Alumni vor, die in den letzten vier Jahrzehnten ihr Wissen und ihre Fähigkeiten von der ETH Zürich in die Welt getragen haben.

Jubiläumswebsite

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