Otmar Hilliges neuer Assistenzprofessor am Departement Informatik

Otmar Hilliges ist ein anerkannter Wissenschaftler auf dem Gebiet der Mensch-Maschine-Interaktion (Human Computer Interaction). Hilliges erforscht vor allem Techniken im Bereich „augmented reality“. Mit seinem Forschungsfeld setzt er die erfolgreiche Tradition der ETH Zürich in der Nutzbarmachung von Computerleistung auf moderne Art fort.

Herr Dr. Otmar Hilliges ist ein aufstrebender Wissenschaftler im Bereich Mensch-Maschine-Interaktion (Human Computer Interaction). Er studierte Informatik mit Nebenfach Psychologie an der Technischen Universität München und doktorierte 2009 an der Ludwig-Maximilians-Universität München mit summa cum laude. Zuletzt war er bei Microsoft Research in Cambridge (England) als Research Scientist tätig und entwickelte dort unter anderem neuartige Ein- und Ausgabegeräte, die einen viel natürlicheren Umgang mit Computern ermöglichen, als es heute mit Bildschirm und Maus noch üblich ist. Insbesondere erforscht er Techniken im Bereich "augmented reality", mit denen Nutzer computergenerierte dreidimensionale Objekte direkt durch Gesten, die von einer Kamera erkannt werden, steuern können. Man kann die virtuellen Objekte scheinbar mit den Händen greifen und manipulieren – analog dazu, wie man im Alltag physische Dinge handhabt.

Die Einfachheit der Nutzung solcher sehr natürlich wirkender dreidimensionaler Interaktionsmöglichkeiten und damit verbundener Computeranwendungen erfordert allerdings hochkomplexe algorithmische Verfahren zur Erkennung und eindeutigen Klassifikation der menschlichen Gesten und Körperbewegungen, die in Realzeit ablaufen müssen. Herr Hilliges hat auf diesem Gebiet wesentliche Forschungsarbeiten geleistet und dazu eine Reihe grundlegender und häufig zitierter Publikationen veröffentlicht; bei Konferenzen hat er mehrfach den "best paper award" gewonnen, ferner hat er bereits 19 Patente zu den von ihm entwickelten Verfahren angemeldet.

Otmar Hilliges wird an der ETH Zürich das Institut für Pervasive Computing im Departement Informatik verstärken, welches sich mit intelligenten Umgebungen (smart environments) und der Durchdringung des Alltags mit kleinsten vernetzten Computern befasst. Er wird aber auch eng mit dem Institut für Visual Computing kooperieren, ferner ergeben sich sehr interessante Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit anderen Ingenieursbereichen, insbesondere dem Maschinenbau. Herr Hilliges setzt mit seinem Forschungsgebiet die erfolgreiche Tradition der ETH Zürich im Bereich der Nutzbarmachung von Computerleistung auf moderne Art fort: Ging es früher um die Vereinfachung der Programmierung von Computern, so steht heute, im Zuge der Kommodifizierung der Informations- und Kommunikationstechnik, vor allem die intuitive und direkte Nutzung von Computern durch Jeden – einschliesslich Analphabeten und Kleinkinder – im Vordergrund. Für die Studierenden dürften neben den grundlegenden Vorlesungen von Herrn Hilliges im Bereich Human Computer Interaction, die notwendiger Teil eines fortschrittlichen Informatik-Curriculums darstellen, vor allem Praktika und Masterarbeiten zu innovativen Interaktionsprinzipien, welche an die "Holodecks" klassischer Science-Fiction-Filme erinnern, spannend sein.

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