VIS-Informatik-Kontaktparty 2011

Professor Friedemann Mattern, Departementsvorsteher des Departements Informatik, zur Kontaktparty 2011.

Die alljährlich stattfindende Kontaktparty ist ähnlich wie die zahlreichen Startups eine echte Erfolgsgeschichte des Departements Informatik: Vor über einem viertel Jahrhundert, als es noch lange kein Web, keine Suchmaschinen, kein Facebook, keine digitale Musik, kein Onlinebanking und keine Smartphones gab, niemand E-Mail vermisste und Java noch eine Insel war – in der Informatik-Steinzeit also – wurde die Kontaktparty durch unser Studiensekretariat ins Leben gerufen. Bald danach übernahmen ehrenamtlich wirkende Studierende die Organisation; auch in diesem Jahr fungiert wieder der Verein der Informatikstudierenden (VIS) als Veranstalter.

Und wie bei jedem erfolgreichen Startup gedeiht das Produkt und vergrössert sich der Markt: Eigentlich von der ETH-Informatik als zwanglose Informations- und Begegnungsplattform für die eigenen Studierenden und die lokale IT-Branche konzipiert, fanden nach und nach immer mehr Studentinnen und Studenten verwandter Fächer und anderer Institutionen, wie z.B. der Universität Zürich, ihren Weg zur Kontaktparty.

Dadurch wurde es im Laufe der Zeit allerdings immer enger am angestammten Platz, der Polymensa. So eng, dass die Kontaktparty jetzt, wie früher oder später jeder Startup, weichen muss – sie zügelt in die "Science City" auf dem Hönggerberg. Obwohl damit für die Hauptklientel der Weg zur Kontaktparty etwas länger geworden ist, hoffe ich, dass ihn auch dieses Jahr zahlreiche Studierende und Doktoranden beschreiten (oder, bequemer, mit dem Pendelbus befahren) werden. Denn auch wenn es sich dabei nicht um eine "Kontaktfete" handelt, wie manche Medien schreiben (die sich unter dieser "Party" anscheinend Musik und Tanz, also eine Art Polyball für Informatiker, vorstellen), so lohnt sich eine Teilnahme allemal: Die Kontaktparty bietet eine einzigartige Gelegenheit, das ganze Spektrum an IT-bezogenen Firmen aus dem Grossraum Zürich und darüber hinaus kennenzulernen.

Tatsächlich ist die Kontaktparty ja mittlerweile die grösste IT-Recruitingmesse der Schweiz; 82 Unternehmen sind dieses Jahr wieder dabei. Sie präsentieren sich im vorab erscheinenden Kontaktparty-Heft, das sich wie ein Who's Who der Schweizer IT-Branche liest: Von "A" wie ABB, Accenture, AdNovum und Avaloq bis "Z" wie Zühlke ist alles dabei – Stammkunden wie Ergon, Google und IBM Research, die Banken als heimliche Informatikgrossbetriebe, weltweit tätige Konzernen aus allen möglichen Branchen, aber auch frisch am Markt angekommene kleinere Startups.

Warum sollten Studierende die Gelegenheit in jedem Fall nutzen, auch wenn man als ETH-Absolvent dieses Faches ja keinen Mangel an Stellenangeboten hat? Weil man aus den Möglichkeiten, die angeboten werden, letztendlich die einem selbst am besten passende heraussuchen sollte! Und wenn man sich schon frühzeitig vor Abschluss des Studiums informiert, vielleicht sogar mehrfach die Kontaktparty besucht hat, dann kann man später die wichtige Berufsentscheidung mit höherer Treffsicherheit und grösserer Gelassenheit fällen. Geschätzt wird vor allem, dass die Kontaktparty im Unterschied zu einer Bewerbung eine unkomplizierte, spontane und unverbindliche, aber dennoch persönliche Kontaktaufnahme mit Firmenvertretern ermöglicht. Bei diesen handelt es sich übrigens vielfach nicht um Personen aus der HR-Abteilung, sondern typischerweise sind IT-Fachleute und Ingenieure zugegen – oft sogar selbst ETH-Absolventen, die nun business-dressed auf der anderen Seite des Besprechungstisches sitzen. Auch Möglichkeiten eines Praktikums oder eines Nebenjobs lassen sich so gut erkunden.

Ich freue mich, dass sich die Kontaktparty so gut entwickelt hat und sich darum herum nun sogar weitere "Events" ansiedeln – wie beispielsweise Interviewtraining, CV-Check und Vorträge zu Karriereperspektiven. Die ETH Zürich gilt in akademischer Hinsicht als exzellent und erwartet nicht zuletzt auch deswegen von ihren Studierenden eine hohe Leistungsbereitschaft. Firmen wissen das dadurch erzielte hohe Ausbildungsniveau zu schätzen. Die Kontaktparty führt potente und interessante Firmen mit guten und interessierten Studierenden zusammen – zum beiderseitigen Nutzen. Für diese Möglichkeit und für die wie immer hochprofessionelle Vorbereitung des Anlasses danke ich im Namen des Departements Informatik allen Beteiligten. Ich hoffe, dass auch dieses Jahr bei vielen Kontakten der zündende Funke überspringt!

Prof. Friedemann Mattern
Vorsteher des Departements Informatik der ETH Zürich

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